Am 12.09.2024, Feierliches Gelöbnis in Bischofswiesen

Im Anschluss hat Christian Wechslinger (Berchtesgadener Anzeiger) seine Eindrücke
niedergeschrieben:

Feierliches Gelöbnis bei Jagerwetter

200 Rekruten aus Berchtesgaden und Bad Reichenhall sind neue Soldaten der Bundeswehr Bischofswiesen – Recht einladend war das Wetter beim feierlichen Gelöbnis der Soldaten der Gebirgsjägerbataillone 232-Berchtesgaden und 231-Bad Reichenhall nicht gerade. Dennoch wohnten dem großen militärischen Akt neben den angetretenen Soldaten auch Hunderte von Zivilisten, darunter viele Angehörige der Soldaten, und eine große Schar von Ehrengästen bei. Mit Marschmusik schmissig umrahmt wurde das feierliche Gelöbnis vom Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen, das dem Zeremoniell eine ganz besondere Note verliehen hat.

Erstmals fand ein feierliches Gelöbnis im Feld neben dem vorübergehenden Sitz der Gemeinde Bischofswiesen statt. Nach der Begrüßung der Soldaten und der Ehrengäste schritten der Bischofswieser Bürgermeister Thomas Weber mit den beiden Kommandeuren Sebastian Becker (r.), Dr. Simon Werner und dem stelv. Brigadekommandeur Oberst Björn-Ulrich Kohlbach die Front der angetretenen Soldaten ab. Der feierliche Tag begann mit einem Gottesdienst in der St. Michael Kirche Strub. Am Nachmittag formierten sich die Soldaten, darunter die gut 200 Rekruten aus der Strub und aus Bad Reichenhall sowie die Ehrenkompanie und die Fahnenabordnung der Gebirgsjägerkameradschaft 232 zu einem offenen Karree am Appellplatz.

 

Die vielen Ehrengäste des militärischen Zeremoniells fanden Platz unter Truppenzelten, Hunderte von Angehörigen der Soldaten und interessierte Zuseher umrahmten schirmbewehrt die Angetretenen. Zunächst ergriff Garnisonsbürgermeister Thomas Weber das Wort und hieß die angetretenen Soldaten sowie die vielen Gäste, darunter mehrere Ehrengäste, in seiner Gemeinde auch im Namen seiner Bürgermeisterkollegen willkommen. Weber sprach das großartige Zeichen der Verbindung zwischen den Soldaten und der Berchtesgadener Bevölkerung an. Man sei füreinander da und helfe sich gegenseitig, so Weber, der sich dafür beim Bataillonskommandeur Oberstleutnant Sebastian Becker und dessen Soldaten herzlich bedankte. Die Entscheidung sich für den Dienst bei der Bundeswehr und damit für die Sicherheit des Landes zu engagieren, verdiene großen Respekt sowie Anerkennung und sei keine Selbstverständlichkeit. Das feierliche Gelöbnis mit der Vereidigung finde in einer Zeit statt, die von großen Herausforderungen geprägt sei. Die Gebirgsjägerbrigade 23 bezeichnete Bürgermeister Thomas Weber als hochleistungsfähigen schnell verlegbaren und durchsetzungsfähigen Großverband im bayerischen Alpenraum. Die angetretenen Soldaten würden dazu beitragen, dass die Bevölkerung in Freiheit und Sicherheit leben könne. Die angetretenen Rekruten forderte Weber auf sich weiterzuentwickeln und zu entfalten. Für den weiteren Weg bei der Bundeswehr wünschte der Garnisonsbürgermeister auch im Namen seiner Berchtesgadener Bürgermeisterkollegen und von Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung aus Bad Reichenhall viel Soldatenglück und dass die Soldaten von ihren Einsätzen gesund zurückkehren mögen.

 

Der Rekrutensprecher ging bei seinen Ausführungen auf die Grundausbildung ein und stellte eine gelebte tiefe Kameradschaft in den Mittelpunkt seiner Worte.

Letzte Worte des scheidenden Kommandeurs

Jeder Soldat könne auf das zuletzt Geleistete mit Recht stolz sein, erklärte der am kommenden Donnerstag scheidende Bataillonskommandeur Oberstleutnant Sebastian Becker. Und so könnten die Rekruten mit Zuversicht auf die folgenden Aufgaben blicken. Becker dankte auch den Angehörigen der Soldaten, die aus ganz Deutschland angereist sind und damit ihre Verbundenheit und Unterstützung bewiesen. Wer eine Zukunft in Freiheit und Sicherheit möchte, müsse die militärische Sicherheit als zentrale Aufgabe des Landes betrachten. Im Folgenden sprach der Kommandeur den Ukrainekrieg und die Wehrhaftigkeit der Bundesrepublik an. Tapferkeit, Kameradschaft, Integrität und gemeinsames Eintreten für Frieden, Freiheit, Menschenrechte, Gleichheit und Gerechtigkeit seien Werte, die sich die Soldaten beim Gelöbnis versprechen würden. Wenn man an die rechte Flanke der Angetretenen blicke, sehe man auch französische Soldaten, die zuletzt gemeinsam mit den deutschen Soldaten Dienst geleistet haben, erklärte der Kommandeur und machte deutlich, dass der deutsche Soldat nicht allein sei, sondern mit seinen Verbündeten für Freiheit und Demokratie stehe. Zuletzt dankte der Kommandeur den Ausbildern, die mit viel Engagement und Einsatz die Rekruten ausgebildet haben. Nach dem Bayernlied und der Deutschen Nationalhymne legten die Rekruten vor der gesenkten Truppenfahne feierlich das Gelöbnis ab.

Christian Wechslinger

(Fotos: Schelble und Wechslinger)