Struber Jager schwören am 16.12.2021 in der Struber Jäger-Kaserne den Eid!

Im Anschluss hat Christian Wechslinger (Berchtesgadener Anzeiger) seine Eindrücke niedergeschrieben:

Eindrucksvolles Gelöbnis beim Gebirgsjägerbataillon 232

Gegen Ende ihrer Grundausbildung in der 6. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 232 traten die Soldatinnen und Soldaten zum feierlichen Gelöbnis am Exerzierplatz in der Jägerkaserne an. Wie schon die letzten Male musste die feierliche militärische Zeremonie auf Grund der medizinischen Lage innerhalb der Kasernenmauern stattfinden. Dennoch wohnte eine kleine Abordnung öffentlicher Personen und Würdenträger, darunter Brigadegeneral Maik Keller, dem Appell bei. Feierlich umrahmt wurde der militärische Akt vom Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen.

Zweiter Bürgermeister der Garnisonsgemeinde Thomas Resch aus Bischofswiesen dankte den Soldaten des Bataillons zunächst für die Unterstützung bei der pandemischen Lage und auch für die Hilfe im Juli bei den Schäden durch den Starkregen. Wichtigstes Ziel der Weltgemeinschaft sollte im 21. Jahrhundert der gemeinsame Kampf gegen den Klimawandel sein, so Resch, der jedoch geopolitische Interessen einzelner Staaten und zunehmenden Nationalismus ausmachte, die dem entgegensprechen. Im Weiteren warnte Resch vor der brisanten Lage an der russisch-ukrainischen Grenze. Hier dürfe der Weg der Diplomatie nicht verlassen werden, hofft Resch und wünschte den angetretenen Soldatinnen und Soldaten, dass sie von den politischen Aktivitäten nicht belastet und beeinträchtigt würden. Der neue Bataillonskommandeur Oberstleutnant Sebastian Becker sprach von einer harten und fordernden Ausbildung der Rekrutinnen und Rekruten. So lernten die militärischen Novizen das harte Leben eines Gebirgsjägers bei 16 Grad minus am Truppenübungsplatz kennen. Die Grundausbildung bei den Gebirgsjägern gehöre mit Sicherheit zu den anspruchsvollsten in den deutschen Streitkräften, befand der Kommandeur, der den Soldatinnen und Soldaten für deren Einsatz dankte und seine Anerkennung für das Geleistete aussprach. In letzter Konsequenz Leib und Leben für Deutschland einzusetzen betrachtet Becker als sehr mutige und weitreichende Entscheidung. Die äußere Sicherheit eines Staates lasse sich nicht privatisieren oder auf andere abwälzen. Die Bundeswehr trage dazu bei das heutige Leben in Freiheit, Wohlstand und Frieden zu bewahren und wo nötig auch über die deutschen Grenzen hinaus zu verteidigen. Als Soldat in der Bundeswehr zu dienen bedeute nicht nur die unmittelbaren Aufträge nach besten Kräften zu erfüllen, sondern damit verbunden für Demokratie, Freiheit und Recht einzustehen. Becker sprach von Herausforderungen, die auch Chance seien seine eigenen Grenzen kennen zu lernen und sich selbst zu überwinden. Robustheit und Leidensfähigkeit seien dabei die bestimmenden Elemente für die Durchsetzungsfähigkeit in anspruchsvollem Gelände unter möglichen extremen Witterungsbedingungen. Der Bataillonskommandeur vergaß aber auch nicht seinen Dienstgraden für die Ausbildung der jungen Soldatinnen und Soldaten zu danken.

Neue Grenzen kennen gelernt

Rekrutensprecher Jäger Ben Deckers sprach von ereignis- und lehrreichen acht Wochen, die jeden Einzelnen geprägt hätten. Bei Nässe und Kälte im Biwak sei wohl jedem bewusst geworden wie sehr Kameradschaft stärkt und Grenzen neu definiert würden. Alle Rekrutinnen und Rekruten gehen aus der Grundausbildung als Menschen hervor, die sich neu kennen gelernt haben und sich jetzt mehr zutrauen können als noch wenige Monate zuvor, so Deckers, der es als Ehre betrachtet für die Werte der Bundesrepublik Deutschland zu stehen. Die Vorgesetzten seien in den letzten acht Wochen Vorbild und Lehrer zugleich gewesen und hätten jeden gut vorbereitet. Wenngleich die meisten bald in andere Einheiten versetzt würden, so blicke wohl jeder mit Stolz darauf zurück seine Ausbildung bei den Struber Jagern erhalten zu haben. „Ich bin für alles, was hinter uns liegt, zutiefst dankbar“, schloss der Rekrutensprecher seine Rede. Höhepunkt des militärischen Zeremoniells war sodann die Ablegung des Eides unter der gesenkten Truppenfahne.

Christian Wechslinger

(Foto: Wechslinger, Schelble u. Hptm Häcker)