Im Anschluss hat OTL Helmut Wegscheider (Presseoffizier GebJgBtl 232) seine Eindrücke niedergeschrieben:
Es war schon ein beeindruckendes Bild, als das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen gefolgt vom Ehrenzug der Gebirgsjäger am Rande des Waginger See zum Antreteplatz einmarschierte, an dem die Rekruten des Gebirgsjägerbataillons 231 und 232 in Kürze beim Feierlichen Gelöbnis ihren Eid ablegen sollten. Neben zahlreichen Ehrengästen waren auch viele Familienangehörige und Freunde der Soldaten gekommen, um diese Zeremonie mitzuerleben.
Nachdem alle ihren Platz eingenommen hatten, schritten der Kommandeur des GebJgBtl 231 aus Bad Reichenhall OTL Mike Zimmermann, Wagings Bürgermeister Matthias Baderhuber und der Führer der Paradeaufstellung OTL Andreas Deutscher die Front ab. In seinen Begrüßungsworten ging Baderhuber auf das letzte Gelöbnis in Waging im Jahre 2009 anlässlich 60 Jahre Bundeswehr und freute sich heute besonders über das Kommen von Staatsministerin Bärbel Kofler und den Vorsitzenden der Gebirgstruppe Generalleutnant a.D. Erich Pfeffer (ehemaliger Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade). Sein besonderer Dank galt dem Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr (worüber er sich selbst als Musikant besonders freute) und den Fahnenabordnungen für ihr Kommen. Das Gemeindeoberhaupt sprach die Befreiung der Nationalsozialisten vor nun 80 Jahren an und in Gedenken an alle Opfer erinnerte an die Worte von Käthe Kollwitz: Nie wieder Krieg! Was sich in den letzten 80 Jahren bewahrheitet hat.
Verteidigung ist wichtig
Baderhuber wies auf funktionierende Verteidigungsstrukturen für unsere eigene Sicherheit hin und brachte zum Ausdruck, wie „wir alle die Bereitschaft der Rekruten schätzen, sich in den Dienst des Landes zu stellen und für die Sicherheit in Deutschland einstehen“. Dabei ist ihm auch das Zusammenspiel von Soldaten und Bevölkerung wichtig mit der Bereitschaft, die Verteidigung ideell und materiell zu unterstützen und dabei ist er sich der Sicherung des Friedens in Deutschland, Europa und der Welt bewusst. Verbunden ist damit auch der Respekt den Soldaten gegenüber bei ihren Einsätzen, von denen sie immer wieder lebend und gesund zurückkommen mögen. Baderhuber dankte den jungen Soldaten, dass sie sich mit dem Schritt zur Bundeswehr dazu entschieden haben, für unsere Sicherheit und Freiheit einzustehen und wünschte ihnen viele positive Erfahrungen, auf die sie im Leben immer wieder zurückgreifen können.
Ansprache des Rekrutensprechers
Nach dem König Ludwig II. Marsch trat Rekrutensprecher Jäger Karius ans Rednerpult und berichtete von seinen bisherigen Erfahrungen als Soldat. Er nannte es einen wichtigen Schritt im Leben, bei dem man fast täglich an die Grenzen geführt wird. „Ein großer Dank gilt unseren Ausbildern, die alles vorbereiten und uns die wichtigen Dinge vermitteln“. Der Zusammenhalt untereinander ist beispielhaft und mit den Aufgaben und Erfahrungen findet man gute Freunde und zudem bleibende Erinnerungen in positiven Sinn.
Kommandeur OTL Zimmermann begrüßt 277 Rekruten
Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste u.a. Oberst Dr. Grandl, Kommandeur GebJgBtl 232 OTL Nolte, die beiden Militärpfarrer Volker Wahlenmeier und Jörg Plümper, Udo Brickl (Dienststellenleiter BwDLZ Bad Reichenhall) und auch der vielen Angehörigen und Besucher drückte der Kommandeur des GebJgBtl 231 aus Bad Reichenhall OTL Mike Zimmermann seine Freude darüber aus, dass dieses Gelöbnis heute in Waging gefeiert werden kann und richtete, seien Dank an Bürgermeister Matthias Baderhuber. Der Kommandeur stellte das Wort ‚Dienen‘ in den Mittelpunkt seiner Rede. „Dienen wofür?“ und nannte sogleich drei Gründe. Zum ersten Dienen wir der Verteidigung Deutschlands, um unser Land und unsere Werte mit hoher Professionalität zu schützen. Wenn es gefordert
wird, mit allem, was dazu gehört. Weiter dienen wir unserer Heimat, die für viele die Region ist, in der wir aufgewachsen sind. Das bedeutet Gemeinschaft und gelebte Verbundenheit, die sich in vielen kleinen Gesten des Zusammenhalts ausdrückt. Als dritten Punkt nannte
OTL Zimmermann die Kameradschaft, der wir dienen. „Jeder von Ihnen ist Teil einer kleinen Kampfgemeinschaft, die auf gegenseitiges Vertrauen baut. Dabei gilt es Herausforderungen zu meistern und füreinander einzustehen“. Die Streitkräfte stehen für die Verteidigung von
Menschenwürde, Menschenrechten und der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.
Patenschaft mit Waging erneuert
Im Zuge dieses Feierlichen Gelöbnisses wurde auch die Patenschaft von Waging am See mit der 6. Kompanie, bestehend aus angetretenen Reservisten, unterzeichnet. „Somit hat die 6. Kompanie wieder eine Heimat gefunden“, wie OTL Zimmermann es ausdrückte. „Diese Patenschaft ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern auch ein Versprechen gegenseitiger Unterstützung“.
Eid auf die Fahne
Mit dem ‚Bayerischen Militärgebet‘ vom Gebirgsmusikkorps wurde der Eid der Soldaten eingeleitet. Mit der Hand auf den Truppenfahnen und dem Gelöbnis legten die Rekruten ihren Eid ab, ‚der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen‘. Mit der Bayernhymne und der Nationalhymne wurde dieses Feierliche Gelöbnis gebührend abgeschlossen. Für geladene Gäste gab es anschließend noch einen Empfang im Pfarrheim, in dem die Patenschaft letztlich besiegelt wurde.
Bild Abordnung 231: Die Rekruten vom Gebirgsjägerbataillon 231 präsentierten sich nach dem Ablegen des Eides den vielen Besuchern mit v.li. dem Kommandeur aus der Strub OTL Nolte, Wagings Bürgermeister Matthias Baderhuber und Kommandeur GebJgBtl 231 aus
Bad Reichenhall OTL Zimmermann.
Bild Abschreiten: Vor dem eigentlichen Gelöbnis schritten Wagings Bürgermeister Matthuias Baderhuber und der Kommandeur GebJgBtl 231 aus Bad Reichenhall OTL Zimmermann, gefolgt vom Führer Paradeaufstellung OTL Deutscher die Front ab.
OTL Helmut Wegscheider
(Foto: Wegscheider und Schelble)