Es gibt wohl kaum einen malerischeren Rahmen, als den abendlichen Schlossplatz in Berchtesgaden, den man beim GebJgBtl 232 wieder einmal für das feierliche Gelöbnis der Rekruten am 12. November 2019 ausgewählt hatte. Auch der Termin war symbolträchtig: 1 Tag nach dem 30. Jahrestag des Mauerfalls, der in ganz Deutschland gefeiert worden war, ein Tag, an dem auch der Beitrag unserer Soldaten und ihrer alliierten Kameraden für den Erhalt des Friedens in den Zeiten der Ost-West-Konfrontation einer besonderen Würdigung bedarf. Nicht von ungefähr fand an diesem Tag auch, nur wenige Stunden vor dem Termin auf dem Schlossplatz, auch in Berlin vor dem Reichstagsgebäude ein öffentliches Gelöbnis statt, bei dem die Verteidigungsministerin und der Bundestagspräsident zu den Rekruten sprachen.
Auf dem Schlossplatz, unter den Türmen der Stiftskirche mit Blick zu den Arkaden nahm die Paradeaufstellung mit 115 Rekruten in 3 Rekrutenzügen der Ausbildungs- und Unterstützungskompanie, der Truppenfahne mit dem Ehrenzug und der „Gerer Blasmusik“ unter Leitung von Andreas Hofreiter Aufstellung. Wie immer bei solchen Anlässen stand auch die Fahnenabordnung der Gebirgsjägerkameradschaft 232 am linken Flügel der Paradeaufstellung. Geschützt vor dem kalten Nieselregen hatten die zahlreichen Gäste unter den Arkaden Platz gefunden. Unter ihnen waren auch viele Angehörige und Freunde der Rekruten. Unter den Ehrengästen befanden sich neben dem gastgebenden Marktbürgermeister Franz Rasp auch die Vertreter der Gemeinden des inneren Landkreises und der stellvertretende Landrat Rudolf Schaupp. Auch der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Jared Sembritzki war gekommen, zur Dienstaufsicht, aber auch als Vater, denn unter den Rekruten befand sich auch sein Sohn.
Nach dem Abschreiten der Front durch den Bataillonsführer, Oberstleutnant Benedikt Zacher, den Marktbürgermeister und den Brigadekommandeur sprach Bürgermeister Franz Rasp, der die Rekruten im Berchtesgadener Land willkommen hieß und ihnen die Wertschätzung der Bevölkerung zum Ausdruck brachte. Dabei nahm er auch Bezug darauf, dass er selbst vor 25 Jahren Angehöriger des Hochgebirgsjägerzuges des Bataillons gewesen war und damals auch nach seiner Grundausbildung sein Gelöbnis auf dem Schlossplatz ablegen durfte.
Erstmals in der Geschichte des Gebirgsjägerbataillons 232 sprach für die Rekruten eine Soldatin, Jg Nora Grohmann. Und die junge Frau löste ihre Aufgabe hervorragend- selbstsicher im Auftreten, gewandt im Ausdruck und auch mit Humor. Eine ganz zentrale Passage ihres Vortrags beschäftigte sich mit dem Wert der Kameradschaft. Sie stellte sich unter dem Eindruck der fordernden und strapaziösen Ausbildung irgendwann die Frage, wie sie das alles aushalten konnte und fand die Antwort: „Ich war nie allein!“ Besser und einfacher kann man das Wesen der Kameradschaft nicht auf den Punkt bringen!
Nach der Rekrutensprecherin sprachen noch der Bataillonsführer, Oberstleutnant Benedikt Zacher, sowie Brigadegeneral Jared Sembritzki ehe die Rekruten die Worte des feierlichen Gelöbnisses sprachen. Die Zeremonie endete dann mit einem donnernden „Horrido.Joho!“ und der anschließende Ausmarsch der Rekrutenzüge wurde von viel Beifall der Bevölkerung begleitet.