Im Anschluss hat Cristian Wechslinger, Berchtesgadener Anzeiger, seine Eindrücke
niedergeschrieben:

Das Gebirgsjägerbataillon 232 ist bereit für den Einsatz in Mali

Nachdem sich der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am letzten Donnerstag am Standortübungsplatz Silberg und am Wachterl vom hohen Ausbildungsstand und der großen Einsatzbereitschaft der Gebirgsjägerbrigade 23, darunter viele Kräfte des Gebirgsjägerbataillons 232, überzeugen konnte, rief Bataillonskommandeur Oberstleutnant Sebastian Becker gestern seine ihm anvertrauten Soldatinnen und Soldaten zum Abschiedsappell für den bevorstehenden Einsatz seiner Truppe in Mali. Erste Teile des Gebirgsjägerbataillons 232 verlegen ab 23. August nach Afrika, um die Rückverlegung des Bundeswehrkontingents in Mali zu sichern und zu gewährleisten. Der Kommandeur zeichnete auch mehrere verdiente Soldatinnen und Soldaten für ihre Leistungen aus. Der katholische und evangelische Pfarrer gaben den Einsatzsoldaten Gottes Segen mit auf den gefährlichen Weg.
Das Gebirgsjägerbataillon 232 bildet das 24. und letzte deutsche Einsatzkontingent, um den Minusma-Einsatz der UN in Mali abzuschließen und dabei die Rückverlegung der Kräfte abzusichern. Dies sei bei der gegenwärtigen Lage kein leichter Auftrag, wusste der Kommandeur, der mehrere Ehrengäste, darunter Brigadegeneral Michael Bender sowie die Bürgermeister oder Stellvertreter der Berchtesgadener Gemeinden zum Appell herzlich begrüßte. Oberstleutnant Becker sprach von bis zu 236 Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz nach Mali gehen. Lagen ändern sich teilweise erheblich. So habe der Verband seit März dieses Jahres die Sicherungskräfte und Teile des Stabes für das letzte deutsche Einsatzkontingent zu stellen. Die Lageänderung habe sich durch die heutige schnelllebige Zeit und die augenblickliche Sicherheitslage der EU-Außengrenze im Osten durch den Russland-Ukraine-Krieg und im Süden mit einer angespannten Lage in der Sahelregion ergeben. Das Militär habe den Auftrag den politischen Entscheidungsträgern die Option zu bieten, um schnell, umfassend und skaliert reagieren zu können. Dies garantierten einsatzbereite und schnell verlegbare Kräfte, führte der militärische Führer weiter aus. Alle Kräfte weisen eine hohe physische, psychische, fachliche und materielle Einsatzbereitschaft gepaart mit großem Willen auf. Das Bataillon habe sich jedoch nicht nur über fünf Monate auf den Einsatz in Mali vorbereitet, sondern auch eine Grund- und zwei Spezialausbildungen abgeschlossen. Hinzu kamen Truppenübungsplatzaufenthalte und die Ausbildung für ukrainische Kräfte. All dies hätte der Truppe sehr viel abverlangt. Auch der bevorstehende Einsatz wird allen Soldatinnen und Soldaten wieder sehr viel abverlangen, richtete der Kommandeur den Blick auf Mali. Gebirgsjäger sind jedoch darauf eingestellt in Kälte oder Hitze verbunden in Kameradschaft schwierige Situationen umsichtig zu meistern und damit im Gefecht zu bestehen, lobte Becker und bekannte gerne mit seinem Bataillon in den Einsatz zu gehen. Zuvor jedoch werden die Einsatzkräfte in den Sommerurlaub gehen. Dabei forderte Becker seine Kräfte auf private Dinge zu regeln, die Seele baumeln zu lassen und sich fit zu halten. Thomas Weber sprach für seine vier Bürgermeisterkollegen und wünschte den Einsatzkräften alles Gute, vor allem aber eine gesunde Rückkehr. Der Marktschellenberger Bürgermeister Michael Ernst übergab das Ortsschild seiner Gemeinde, damit die Soldatinnen und Soldaten an ihre militärische Heimat erinnert werden. 110 Rekrutinnen und Rekruten legten während des Appells ihren Diensteid ab.

Christian Wechslinger

(Foto: Wechslinger und Schelble)