Verabschiedungsappell der Struber Jager in der Schönau a. K.;
KFOR-Einsatz steht bevor; Mehrmonatiger Aufenthalt im Einsatzgebiet
Im Anschluss hat OTL Helmut Wegscheider (Presseoffizier GebJgBtl 232) seine Eindrücke
niedergeschrieben:
Schönau a. K. (wet) – Die Einsatzvorausbildung ist nahezu abgeschlossen und vor dem Abflug in den Kosovo gibt es noch ein paar ruhigere Tage für die Struber Jager. Als besonderes Zeichen der Anerkennung führte das Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen einen Verabschiedungsappell in Schönau am Königssee durch, denn diese Gemeinde im Talkassel ist die Patengemeinde der 4.Kompanie, die den Großteil der Einsatzkräfte stellt.
Oberstleutnant Marc Nolte freute sich nicht nur über die vielen Angehörigen der Soldaten, die zum Appell gekommen waren, sondern auch über die zahlreichen Ehrengäste, die den Soldaten ihre Anteilnahme erwiesen. Der Ort in der Öffentlichkeit wurde laut dem Kommandeur deshalb so gewählt, weil man den Leuten zeigen will, „was wir Struber Jagen machen“. Er wünschte den Soldaten alles Gute für die vor ihnen stehenden Aufgaben und dass alle wieder gesund zurückkommen. „Und wir zeigen damit, dass sie nicht alleine sind, dass wir immer fest an ihrer Seite stehen und für sie da sind, wenn sie etwas brauchen“.
Angehörige werden unterstützt
Das Gleiche versprach OTL Nolte auch den Angehörigen der Soldaten. „Die Bundeswehr ist nicht nur für die Truppe im Einsatz da, sondern auch für die Angehörigen unserer Soldaten. Denn ich weiß genau: Einsatz ist nicht nur im Kosovo, sondern auch zu Hause, ob in der Küche in Berchtesgaden oder im Kinderzimmer in Osnabrück“. In diesem Zusammenhang ermunterte er die Familien Kontakt mit dem Familienbetreuungszentrum vor Ort aufzunehmen, der Rückhalt ist ihnen zugesichert.
Politische Stabilisation im Kosovo
Das Mandat des KFOR-Einsatzes (englisch: Kosovo Force) wurde deshalb verlängert, um die politische Situation im Kosovo zu stabilisieren und die Friedensregelung militärisch abzusichern. Das langfristige Ziel bleibt dabei die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die kosovarischen Institutionen. Die deutschen Soldaten unterstützen als Teil der NATO die Sicherung der öffentlichen Ordnung und beteiligen sich in verschiedenen Bereichen an der Stabilisierung des Landes, um die Sicherheit und den Frieden in der Region nachhaltig herzustellen. KFOR ist ein zentraler Stabilitätsanker in der Region.
Finale Vorbereitung steht bevor
Bis zu den wenigen Wochen des Verlegens in den Kosovo werden nun noch abschließende Tätigkeiten in den Vordergrund rücken und auch noch einige Urlaubstage im Kreise der Familien anstehen, ehe es dann in den Einsatz geht und die Soldaten einen besonderen Dienst leisten. Das brachte auch OTL Marc Nolte auf den Punkt. „Mit Ihrem persönlichen Einsatz leisten Sie alle – ob in oder außerhalb des Lagers – einen ganz konkreten Beitrag zur Sicherheit im Kosovo und damit auch zur Sicherheit aller Bürger im Berchtesgadener Land und für ihre Angehörigen zu Hause“.
Tiefe Verbundenheit zur Patenkompanie
Als Vertreter des Schönauer Bürgermeisters richtete Franz Graßl die Grußworte an die Struber Jager. „Die Gemeinde Schönau am Königssee fühlt sich unserer Patenkompanie sehr verbunden und diese Patenschaft beruht auf tief empfundenen Respekt und gegenseitiger Wertschätzung“. Graßl wies auf die Lage auch 20 Jahre nach dem Krieg im Kosovo hin und die Präsenz der Soldaten dort im Land, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben zu erhalten. Dem Vertreter der Gemeinde ist es sehr wohl bewusst, dass der Einsatz mit Entbehrungen verbunden ist – für sich selbst, aber auch für Familien und Freunde, die man in den kommenden Monaten nicht an seiner Seite hat. In diesem Zusammenhang betonte Franz Graßl, dass „wir hinter Ihnen stehen und stolz sind auf ihre Entschlossenheit und auf ihren Einsatz für den Frieden“. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte er ein Ortsschild der Gemeinde Schönau am Königssee mit dem Hinweis, dass die Gemeinde immer an der Seite der 4.Kompanie steht. „Schon oftmals wurde die Ortstafel bei einem Verabschiedungsappell als Zeichen des Zusammenhalts an die Patenkompanie übergeben. Bringen sie es wieder wohlbehalten mit allen Soldaten zurück“, so sein Aufruf.
Segen der Kirche für die Soldaten
Militärpfarrer Jörg Plümper sprach den Kirchlichen Segen für die Soldaten und wünschte allen eine wohlbehaltene und gesunde Rückkehr in den Standort. Mit einem besonderen Gebet ging er auf die Belange der Soldaten und deren Gedanken ein. „Die Zeit der Trennung
wird nicht leicht werden. Hilf uns, dass wir einen Blick haben, was unsere Beziehung zueinander stark macht, auch über große Entfernung hinweg“. Auch der Militärpfarrer wies auf die Unterstützung der Militärseelsorge, der Truppenpsychologie, des Sozialdienstes und
dem Team der Familienbetreuung hin. Im Anschluss an den Verabschiedungsappell fand noch einen Empfang der Soldaten im
Gasthof Unterstein statt mit zahlreichen Angehörigen und Ehrengästen, wobei noch viele persönliche Gespräche geführt wurden.
Vor Ort war auch ein Fernsehteam von RFO (Regionalfernsehen Oberbayern). Der Beitrag wird ab Montag, den 17.03.25 im RFO ausgestrahlt. Zudem wird auch eine Dokumentation über den Einsatz der Struber Jager erstellt. Ein Team des ZDF hat erste Aufzeichnungen gemacht und der Beitrag soll im Oktober oder November gesendet werden.
OTL Helmut Wegscheider
(Bilder von Wegscheider u. Schelble)
Bild 1 Verabschiedung in den Einsatz Kosovo: Die Patengemeinde Schönau am Königssee überreichte der 4.Kompanie beim Verabschiedungsappell in der Gemeinde ein Ortsschild für den Einsatz im Kosovo. Von rechts Kommandeur OTL Nolte, Franz Graßl als Vertreter der Gemeinde, Kompaniechef Hptm Burgdorf und Kompaniefeldwebel OStFw Pampel vor der angetretenen Einsatzkompanie.
Bild 2 Die 4.Kompanie: Die 4.Kompanie der Struber Jager wird in einigen Wochen im KFOR Einsatz sein. Beim Appell in der Gemeinde Schönau am Königssee wurden die Soldaten verabschiedet.
Bild 7 Der Segen vom Militär-Pfarrer: Militärpfarrer Jörg Plümper sprach den kirchlichen Segen mit Gebet beim Verabschiedungsappell der Struber Jager.