Am 1. März wurde im Rahmen eines feierlichen Appells auf dem Schlossplatz in Berchtesgaden das deutsche Einsatzkontingent für den  UN-Einsatz in Mali  MINUSMA  (Multidimensioned Integrastion Stabilization Mission in Mali) verabschiedet. Rund 240 Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 werden von April bis Oktober ihren Beitrag für diesen UN-Einsatz leisten.

Die einstige Vorzeigedemokratie Mali im Nordwesten Afrikas geriet seit einem Aufstand der Tuareg 2011, die für die Unabhängigkeit des nördlichen Landesteils kämpften, einem nachfolgenden Militärputsch und einer Intervention französischer Truppen in eine politisch und militärisch instabile Lage, die durch das Eingreifen islamistischer Aufständischer, die von den Terrororganisationen von Al Quaida und des IS noch verstärkt wurde. Seit 2013 gibt es ein UN-Mandat für die Stabilisierung dieses Landes, an dem sich auch nach einem Beschluss des Deutschen Bundestages die Bundeswehr mit einem Kontingent beteiligt. Zur Zeit leisten in Mali rund 13 000 UN-Soldaten von 51 Nationen Dienst.

Begleitet vom Gebirgsmusikkorps sowie dem Fahnenzug und Abordnungen der im Standort verbleibenden Kompanien des Bataillons nahm das Kontingent vor der malerischen Kulisse des Schlossplatze mit der Stiftskirche, dem Schloss und den Arkaden des ehemaligen Marstalls Aufstellung. Der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant  Martin Sonnenberger schritt zusammen mit dem Marktbürgermeister, Franz Rasp, und dem stellvertretenden Brigadekommandeur, Oberst Stefan Leonhard, die Front ab. Anschließend sprach der Kommandeur zu den Soldaten. Er sagte dabei, dass die Einsatzsoldaten nicht zwangsläufig damit rechnen müssen, durch ihren Schutzauftrag im Norden Malis für das Feldlager in Gao und den dortigen Flugplatz in Kampfhandlungen verwickelt zu werden, Aber wenn dies passieren sollte, dann sind die Soldaten durch ihre Ausbildung und ihre Ausrüstung bestens vorbereitet. Trotz aller Kritiken zu mangelnder Ausrüstung in der Bundeswehr, gehört das Mali-Kontingent der Bundeswehr zu den am besten ausgerüsteten Truppenteilen aller Nationen des MINUSMA-Kontingents.

Marktbürgermeister Franz Rasp bedankte sich in seiner Ansprache zunächst bei den Soldaten für den erst kürzlich erfolgten Katastropheneinsatz im südlichen Landkreis und sagte unter anderem, dass die öffentliche Verabschiedung des Einsatzkontingents des Bataillons auf dem Schlossplatz auch Ausdruck der Solidarität zwischen Soldaten und Bevölkerung sei. Er schloss seine Ansprache mit den besten Wünschen für eine gesunde Rückkehr der Soldaten und Soldatinnen. Die Gebirgsjägerkameradschaft 232 Berchtesgaden schließt sich diesen guten Wünschen an und ergänzt: „Passt gut aufeinander auf!“  – Horrido!