Am 11.06. 2021 wurde auf dem Sportplatz in der Strub das Gelöbnis der Rekruten des II. Quartal 2021, leider ohne Eltern aber unter aktiven Musikklängen, gespielt vom Gebirgsmusikkorps der BW und mit Beteiligung der Öffentlichkeitsvertreter sowie der Gebirgsjägerkameradschaft 232 BGD e.V., durchgeführt. Dabei konnte die Vorstandschaft den beiden Fahnenbegleitern Hans Holl und Peter Auer für ihre über 15-jährige, treue und ständige Fahnenbegleitung, in einem würdigen Rahmen, das Ehrenzeichen in Gold der Gebirgsjägerkameradschaft 232 BGD e.V., überreichen!
 
Im Anschluss hat Christan Wechslinger (Berchtesgadener Anzeiger)seine Eindrücke niedergeschrieben:
 
Erstmals wieder ein Gelöbnis unter präsenten Musikklängen.
 
Rekruten der 6. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 232 bekennen sich zum Staat!
 
Nachdem die letzten Gelöbnisse der Ausbildungskompanie im Gebirgsjägerbataillon 232 auf dem Exerzierplatz in der Kaserne stattgefunden haben, traten die Formationen am letzten Freitag wieder einmal auf dem Sportplatz an. Nach längerer Zeit wurde der feierliche militärische Akt auch wieder vom Gebirgsmusikkorps des Heeres begleitet, das mit schmissiger Marschmusik zur militärischen Zeremonie aufspielte. In den Ansprachen wurde bedauert, dass auch dieses Gelöbnis unter Ausschluss der Öffentlichkeitbegangen wurde und die Angehörigen der Soldatinnen und Soldaten nicht dabei sein konnten.
 
Wir alle würden uns eine Welt ohne Armeen und Konflikte wünschen, begann zweiter Bürgermeister von Bischofswiesen Thomas Resch seine Ansprache. Dagegen sprächen weltweit bewaffnete Auseinandersetzungen eine andere Sprache. Und so gelte immer noch der Grundsatz aus der Antike: „Willst du den Frieden, musst du dich für den Krieg rüsten“, so Resch, der im Hinblick auf die weltweite atomare Bedrohung an einen Satz von Albert Einstein erinnerte, der einmal sagte, dass der vierte Weltkrieg wieder mit Knüppeln und Steinen geführt würde. Die Pandemie der letzten 1 ½ Jahre habe gezeigt, dass Europa seine Hausaufgaben nicht gemacht habe, prangerte Resch an und bekrittelte, dass pharmazeutische Bedürfnisse aus pekuniären Gründen ins Ausland verlagert worden seien. Den Rekrutinnen und Rekruten wünschte Resch, dass sie von ihren Einsätzen im Ausland wohlbehalten an Geist und Körper zurückkehren mögen. Im Weiteren drückte Resch seine Hoffnung aus, dass alle Soldatinnen und Soldaten eine gute Erinnerung an Berchtesgaden behalten mögen.
 
Bataillonsführer Oberstleutnant Benedikt Zacher begann seine Ansprache damit das böse Wort “C“ bewusst nicht zu gebrauchen. Gleichwohl fand es der Militärbedauerlich, dass die angetretenen jungen Soldatinnen und Soldaten den großen Tag nach wie vor nicht in der Öffentlichkeit und im Beisein ihrer Angehörigenbegehen durften. Das heutige Leben in Freiheit, Wohlstand und Frieden gelte es nicht einfach als gegeben anzusehen, sondern es wo nötig, zu verteidigen, befindet Zacher. Die Bundeswehr trage dazu ihren Beitrag bei. Jeder Soldat und jede Soldatin, die sich freiwillig verpflichtet hätten, nähmen besondere Pflichten auf sich, die auch den Einsatz des eigenen Lebens einschlössen. Zacher ging auch an ganz profane Dinge wie Ordnung und Sauberkeit ein, die bei der Bundeswehr gelernt würden. So seien seine Eltern von seiner Grundausbildung begeistert gewesen, die ihm diese Attribute des Lebens gelehrt hätten. Zacher forderte die angetretenen Rekrutinnen und Rekruten auf den Dienst als Gebirgsjäger professionell, ordentlich und bescheiden zu begehen. Beweise, dass Kameradschaft mehr als nur ein Wort sei und Jahrzehnte überdauere, seien Hans Holl und Peter Auer, die als langjährige Fahnenbegleiter der Gebirgsjägerkameradschaft für deren Treue geehrt wurden. Beide unterstützten das Bataillon seit Jahrzehnten in der Gebirgsjägerkameradschaft und begleiteten zuverlässig die Kameradschaftsfahne. Hans Holl gehörte dem Bataillon von1965 bis 1966 an, Peter Auer sei von 1970 bis 1971 Soldat gewesen und beide beweisen noch heute ihre Treue, lobte Zacher und zeichnete Beide gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gebirgsjägerkameradschaft Gerd Schelble, mit der Goldenen Ehrennadel der Truppenkameradschaft aus.
 
Rekrutensprecher Wilhelm dankte allen Ausbildern für den verlässlichen Übertritt ins Soldatenleben. „Der Zusammenhalt und die Kameradschaft lasse es jeden Tag zu die gegebene Komfortzone zu verlassen, erklärte Jäger Wilhelm, den es stolz mache mit Kameraden, die er sonst nie kennen gelernt hätte, Deutschland zu dienen.
 
Christian Wechslinger
 
 
Bildmaterial von Christian Wechslinger und Gerd Schelble